Antwort auf Frage 1)
Ich bin politischer Berater und arbeite in London. Ich bin selbständiger Politikberater. Ich starte politische Kampagnen; arbeite jedoch auch in speziellen Problem-Kampagnen. Ich bin Akademiker und habe einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften. Ich arbeite überall auf diesem Globus. Bislang habe in 45 Staaten gearbeitet.
Antwort auf Frage 2)
Ich arbeite seit Ende der 90er Jahren im mittleren Osten. Ich habe im Irak, in Jordanien, in Jemen und in Syrien gearbeitet. Zu meinen Tätigkeiten zählt, dass ich mich mit zwingenden / schwierigen Geschichten auseinandersetze. Die assyrische Frage ist eine sehr berührende und herzzerreißende Thematik, die einen schwer mitnimmt. Das assyrische Volk wurde vielfach von ihren Nachbarn, aber auch von dem Westen betrogen. Ich hoffe, dass wir durch eine Zusammenarbeit mit der assyrischen Gesellschaft einen gemeinsamen Frieden finden werden und uns den Herausforderungen, denen wir gegenwärtig begegnen, stellen können. Die Situation ist sehr schwierig. Und wir haben sehr wenig Zeit, um etwas zu tun, weil der Politikfluss gegenwärtig im Irak und in Syrien sehr schnell abläuft. Wir hoffen, ich hoffe, dass meine Anstrengungen und, die der Leute mit denen ich zusammen arbeite, beginnen einen Erfolg in der assyrischen Frage in der Region und dem Westen zu erzielen.
Zu Frage 3)
Es ist eine sehr schwierige Frage, weil es nicht meine Aufgabe ist, die Zukunft vorherzusagen. Meine Aufgabe ist es, Lösungen zu finden, die helfen können, die der assyrischen Frage dienlich sind. Ich würde sagen, dass die Situation im Irak sehr dynamisch und schnell abläuft. Der IS wird in verschiedenen Regionen zurückgedrängt, mit der Möglichkeit, dass der IS in naher Zukunft besiegt sein wird. Der IS wird keine Rolle bzw. eine untergeordnete Rolle in der politischen Neuordnung spielen. Damit ist nicht gemeint, dass es nicht mehr existieren oder gar ganz verschwinden wird. Andere werden versuchen, aus dem Vakuum, welches der IS hinterlässt, Vorteile zu ziehen. Wir müssen für diesen Fall auf dem Punkt genau bereit sein, um die Interessen des assyrischen Volkes vorzutragen und zu erklären, warum und wie das assyrische Volk Schutz braucht. Sie müssen in der Lage sein, für ihren eigenen Schutz zu sorgen. Sie brauchen im zukünftigen Irak sowas ähnliches, wie politische Sicherheit.
Zu Frage 4)
Ich denke, dass es eine reelle Möglichkeit ist. Es befinden sich viele Interessengruppen in der Region, die nicht unglücklich wären, wenn das assyrische Volk in der Region so etwas wie eine Autonomie / Selbstverwaltungszone erhält. Ich denke, dass die Kurden eine Autonomie für die Assyrer, Yeziden, Türkmenen usw unterstützen würden. Die andere Frage ist, was die USA oder die EU denken. Dies ist meiner Ansicht nach noch nicht geklärt. Ich denke, dass sie noch nicht darüber nachgedacht haben. Ich denke, dass sie es noch nicht einem weiten Spektrum bedacht haben.
Wir haben vor kurzem mit Elmar Brok vom Europäischen Parlament gesprochen. Sein Standpunkt war, dass es nur drei Interessengruppen im Irak existierten. Es seien die Kurden, die Sunniten sowie die Schiiten. Wir stellten die Frage, wo die anderen Gruppen vertreten würden. Wieso würden lediglich nur diese drei Interessengruppen gesehen. Die irakische Regierung tue nichts, um diese Minderheiten zu schützen. Die Rolle der Demokratie sei es nicht, der Mehrheit die Stimme zu geben. Die Rolle der Demokratie sei es, sicherzustellen, dass die Mehrheit die Rechte der Minderheiten nicht untergräbt und die Minderheiten schütze. Wir haben gegenwärtig die Situation, dass die Mehrheit die Minderheit nicht schützt. Wir müssen hart arbeiten. Es sind Möglichkeiten gegeben. Es wird sehr schwierig, die Ziele zur Wahrung der Rechte des assyrischen Volkes zu erreichen.
Zu Frage 5)
Das wichtigste ist, dass man mit einer Stimme spricht. Bislang ist man nicht einig. Dies verletzt das assyrische Volk, weil es zu viele Stimmen gibt. Es ist notwendig, dass die Stimmen sich vereinen. Jede Organisation spricht das gleiche. Jedoch tritt für sich allein auf.